Polyvinylchlorid (PVC)
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Polyvinylchlorid (PVC)
Polyvinylchlorid (PVC)
Mengenmäßig ist der chlororganische Kunststoff PVC am bedeutendsten. In Deutschland beträgt die Produktion im Jahr zirka 1,21 Mio. Tonnen. Unter Berücksichtigung der Außenhandelsbilanz und der Weiterverarbeitung bleiben zirka 1 Millon Tonnen PVC-Produkte in Deutschland. Davon werden ein Drittel als Weich-PVC und zwei Drittel als Hart-PVC-Produkte verarbeitet. Mit einem Anteil von mehr als 60 % werden die PVC-Produkte in Deutschland hauptsächlich im Baubereich eingesetzt. Im Hochbau kann PVC für Rollläden, Fußbodenbeläge, Fensterrahmen, Lichtkuppeln, Türen, Tapeten und Dachdichtungsbahnen verarbeitet werden. Im Bereich Tiefbau wird PVC in der Regel für Abwasser- und Trinkwasserrohre der sanitären Installationen, für Kabelkanäle und Kabelschutzrohre, für Dachrinnen, Elektroinstallationsrohre und Fallrohre eingesetzt. Auch zur Kabelisolation wird PVC eingesetzt. Zu Verpackungen werden 10 bis 20 % des produzierten PVC verarbeitet. 20 bis 30 % werden zu Gebrauchsgegenständen im Fahrzeugbau, im Apparatebau, im Anlagebau, im Möbelbau, im Sportbereich, Freizeitbereich und Haushalt verarbeitet.
PVC als Feststoff ist ökologisch und toxikologisch unbedenklich. Bei der Herstellung, Verwendung, Verarbeitung und Entsorgung allerdings können sich jedoch einige Stoffströme mit Gefährdungspotenzial ergeben. So können während der Herstellung durch Oxichlorierung oder Chlor-Alkali-Elektrolyse oder im Brandfall Furane und Dioxine freigesetzt werden. Ebenso kann während der Entsorgung durch Verbrennung oder Deponierung eine Emission unterschiedlicher Stoffe erfolgen. Kein anderer Kunststoff muss mit derartig vielen Zusatzstoffen versetzt werden, die teilweise auch gesundheitsgefährdend sein können, wie PVC. So benötigt man zur Temperatur- und Lichtstabilisierung den Zusatz von Schwermetallen wie Organozinn, Cadmium oder Blei, welche gegen die UV-Strahlen der Sonne ausgleichend wirken. Für die Herstellung von Weich-PVC z. B. für Kinderspielzeug benötigt man spezielle Weichmacher und entsprechenden Brandschutz erreicht man mit dem Zusatz von Brandschutzmitteln oder Flammschutzmitteln.